Mobile first: Google kündigt neuen mobile Index an

Bereits im April 2015 rollte Google das als „Mobilegeddon bezeichnete“ Mobile-Update aus. Die Aufregung um dieses Thema war groß – zu unrecht. Die aktuelle Ankündigung seitens Google sollte jedoch aufmerksam machen: Google kündigt im Webmaster Central Blog an, zukünftig nur noch den mobilen Index als Hauptindex zu nutzen. Damit sind die auf der Desktop Seite enthaltenen Inhalte auf Dauer für die Relevanzbewertung nur noch zweitrangig und die mobil erhältlichen Inhalte ausschlaggebend für das Ranking.

Herausforderung für Mittelstand

Die Problematik hinter dieser Entscheidung ist für viele mittelständische Seitenbetreiber ähnlich. Die letzten Jahre kämpften Unternehmen mit einer starren Führungskultur darum, überhaupt eine mobile Variante der Webinhalte zu erhalten. Diese war dann meist funktional und inhaltlich eher abgespeckt. Die aktuelle Anforderung bedeutet jedoch, dass auf der mobile-Variante alle für die Rankingberechnung relevanten Inhalte enthalten sein müssen. Werden diese bereits jetzt 1:1 dargestellt, gibt es laut Google kein Problem. Zitat:

If you have a responsive site or a dynamic serving site where the primary content and markup is equivalent across mobile and desktop, you shouldn’t have to change anything.

Ich persönlich leite folgende Handlungsempfehlung daraus ab: Stelle gute und prägnante Inhalte auf deiner mobile-Variante zur Verfügung. Diese müssen jedoch in meinen Augen nicht identisch ausgeprägt sein wie Desktop Inhalte. Eher noch möchte ich empfehlen je nach Nutzerbedürfnis verschiedene Inhalte für verschiedene Medien bereitzustellen.

Beispiel: Ich möchte mich über Berlin informieren und sitze im Zug. Für mich relevant sind hier die Schlüsselinhalte in einfach konsumierbarer Form präsentiert zu bekommen. Endlos lange Abhandlungen Über die Geschichte, komplexe Bahn Pläne etc. sind an diesem Punkt für mich irrelevant. Schön wäre eine Liste mit den 10 Keyfacts über bspw

  • Stadt (Schnellübersicht)
  • erste Anlaufstellen als Tourist
  • eine Übersicht über die Infrastruktur etc.
  • Eventuell Hinweis auf lokale App (Stadtführer)
  • Beste Restaurants & Clubs
  • etc.

Diese Inhalte kann ich mobil sinnvoll und schnell konsumieren. Informiere ich mich über Berlin an einem Desktop Rechner, habe ich deutlich mehr Zeit, mich mit umfangreichen Daten zur Aufenthaltsplanung zu beschäftigen. Aus diesem Grund muss der Content in meinen Augen auch variieren.

Natürlich muss auch in der Infrastruktur erst einmal ein System geschaffen werden, mit dem Desktop und Mobile verschiedene Inhalte ausgeliefert werden können. Dies kann jedoch teilweise bereits mit Plugins und Erweiterungen in den meisten CMS realisiert werden.

Bild: https://www.pexels.com/photo/hands-coffee-smartphone-technology-4831/

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